Auch wenn es so erscheinen mag, dass alternative Heilmethoden im Grunde
jeder Krankheit den Garaus machen können, so sind alle diese Methoden
doch auch immer eingeschränkt. Der Vorteil von Pharmazie und Chirurgie
ist, dass sie meist unmittelbare Wirkungen erzielen und daher kein
Zweifel an ihrer Wirksamkeit bestehen. Das ist bei alternativen Methoden
anders und da ist dann oft die Rede vom Placebo-Effekt, der die Suggestion als Ursache der Heilung annimmt.
Allerdings denke ich, dass es bei altenativen Methoden weniger um einen
Placebo- als einen Nocebo-Effekt geht, also einen Effekt, der bei
Nichtglauben die Wirkung unterbindet. Selbiges kann auch in der
Schulmedizin auftreten, wenn ein Patient kein Vertrauen in die
Medikamente oder die Ärzte hat.
Kurz gesagt sind alle Menschen
empfänglich für heilsame Energien. Allerdings verhindert die innere
Haltung oft, dass diese Energie ihre Wirkung dann auch entfalten oder
sie wahrgenommen werden kann. Um das zu verstehen ist es wichtig,
Energie als intelligent zu betrachten. Diese Intelligenz enthält auch
den Respekt um den Willen und die Einstellung der Menschen. Hier wird es
dann wirklich spirituell aber der freie Wille ist nunmal das große
Geschenk des Schöpfers an uns und da dies nicht nur ein abstrakter
Gedanke ist, wird dieser Wille von allen positiven, spirituellen
Entitäten geachtet. Eine erzwungene Heilung wäre so gesehen ein
Widerspruch in sich.
Die erste Einschränkung liegt also im Willen
des Klienten und es ist von entscheidender Bedeutung, diesen Willen zu
respektieren. Das große Problem dabei ist, dass den meisten Menschen
nicht bewusst ist, was sie wirklich wollen und das gilt es für den
Heiler zunächst heraus zu finden. Viele Menschen wollen zwar gerne ohne
ihre Krankheiten leben, unbewusst brauchen sie sie aber, um
Aufmerksamkeit aus ihrem Umfeld zu erhalten. Ist der unbewusste Wille
nicht gelöst, kann keine Heilung stattfinden.
Die zweite große
Einschränkung liegt in einem großen Irrtum der Heilkunst an sich, der
auch durch den Allgemeingültigkeitsanspruch der Schulmedizin mit
entstanden ist. Die Annahme, dass ein Heiler dazu da ist, einen Menschen
gesund zu machen, verhindert die Aktivierung der Selbstheilungskräfte.
Kein guter Heiler wird behaupten, dass er diese oder jene Krankheit
heilen könnte. Das liegt letztlich allein beim Klienten. Die Aufgabe des
Heilers bestaht darin, den Klienten zur Selbstheilung zu führen, zu
leiten und zu unterstützen. Niemals ist ein Heiler für eine Heilung
allein verantwortlich.
Man muss sich einen Heiler eher wie jemanden
vorstellen, der eine Landkarte der Heilung besitzt. Er kennt die Wege,
die Fallen und Abkürzungen und leitet denjenigen, der sich auf das
Terrain begibt und Heilung sucht. Den Weg muss der Suchende aber noch
immer selbst gehen. Es wird nur viel schneller gehen als ohne den
Wegweiser.
Die dritte große Einschränkung ist im Grunde eine Ableitung der ersten Einschränkung durch den freien Willen.
Es ist garnicht Sinn der Sache, alle Blockaden zu lösen. Es gibt viele
Blockaden, die uns erst zu dem machen, was wir sind und es gibt
Blockaden, die ein besonderes Ablaufdatum haben und nicht vorher gelöst
werden dürfen. Dies unterliegt dem unbewussten Willen des Klienten, weil
es präinkarnative Entscheidungen sind. Blockaden werden absichtlich
erschaffen um bestimmte Erfahrungen überhaupt erst möglich zu machen. So
wie jemand seine anderen Sinne schärft, wenn er das Augenlicht
verliert, so helfen uns Blockaden auch, uns auf den verbliebenen, nicht
blockierten Rest zu fokussieren.
Es ist daher verständlich, dass
solche Blockaden nicht gelöst werden können oder dürfen. Kein Heiler
wird sich daran die Finger verbrennen wollen, denn am Ende ist der Sinn
von Heilung ja, den Klienten auf seinem Weg zu begleiten, nicht seinen
Weg zu zerstören.
liebe Grüße - Ralf