Dienstag, 15. Oktober 2013

Grenzen der Heilung

Auch wenn es so erscheinen mag, dass alternative Heilmethoden im Grunde jeder Krankheit den Garaus machen können, so sind alle diese Methoden doch auch immer eingeschränkt. Der Vorteil von Pharmazie und Chirurgie ist, dass sie meist unmittelbare Wirkungen erzielen und daher kein Zweifel an ihrer Wirksamkeit bestehen. Das ist bei alternativen Methoden anders und da ist dann oft die Rede vom Placebo-Effekt, der die Suggestion als Ursache der Heilung annimmt.
Allerdings denke ich, dass es bei altenativen Methoden weniger um einen Placebo- als einen Nocebo-Effekt geht, also einen Effekt, der bei Nichtglauben die Wirkung unterbindet. Selbiges kann auch in der Schulmedizin auftreten, wenn ein Patient kein Vertrauen in die Medikamente oder die Ärzte hat.
Kurz gesagt sind alle Menschen empfänglich für heilsame Energien. Allerdings verhindert die innere Haltung oft, dass diese Energie ihre Wirkung dann auch entfalten oder sie wahrgenommen werden kann. Um das zu verstehen ist es wichtig, Energie als intelligent zu betrachten. Diese Intelligenz enthält auch den Respekt um den Willen und die Einstellung der Menschen. Hier wird es dann wirklich spirituell aber der freie Wille ist nunmal das große Geschenk des Schöpfers an uns und da dies nicht nur ein abstrakter Gedanke ist, wird dieser Wille von allen positiven, spirituellen Entitäten geachtet. Eine erzwungene Heilung wäre so gesehen ein Widerspruch in sich.
Die erste Einschränkung liegt also im Willen des Klienten und es ist von entscheidender Bedeutung, diesen Willen zu respektieren. Das große Problem dabei ist, dass den meisten Menschen nicht bewusst ist, was sie wirklich wollen und das gilt es für den Heiler zunächst heraus zu finden. Viele Menschen wollen zwar gerne ohne ihre Krankheiten leben, unbewusst brauchen sie sie aber, um Aufmerksamkeit aus ihrem Umfeld zu erhalten. Ist der unbewusste Wille nicht gelöst, kann keine Heilung stattfinden.

Die zweite große Einschränkung liegt in einem großen Irrtum der Heilkunst an sich, der auch durch den Allgemeingültigkeitsanspruch der Schulmedizin mit entstanden ist. Die Annahme, dass ein Heiler dazu da ist, einen Menschen gesund zu machen, verhindert die Aktivierung der Selbstheilungskräfte. Kein guter Heiler wird behaupten, dass er diese oder jene Krankheit heilen könnte. Das liegt letztlich allein beim Klienten. Die Aufgabe des Heilers bestaht darin, den Klienten zur Selbstheilung zu führen, zu leiten und zu unterstützen. Niemals ist ein Heiler für eine Heilung allein verantwortlich.
Man muss sich einen Heiler eher wie jemanden vorstellen, der eine Landkarte der Heilung besitzt. Er kennt die Wege, die Fallen und Abkürzungen und leitet denjenigen, der sich auf das Terrain begibt und Heilung sucht. Den Weg muss der Suchende aber noch immer selbst gehen. Es wird nur viel schneller gehen als ohne den Wegweiser.

Die dritte große Einschränkung ist im Grunde eine Ableitung der ersten Einschränkung durch den freien Willen.
Es ist garnicht Sinn der Sache, alle Blockaden zu lösen. Es gibt viele Blockaden, die uns erst zu dem machen, was wir sind und es gibt Blockaden, die ein besonderes Ablaufdatum haben und nicht vorher gelöst werden dürfen. Dies unterliegt dem unbewussten Willen des Klienten, weil es präinkarnative Entscheidungen sind. Blockaden werden absichtlich erschaffen um bestimmte Erfahrungen überhaupt erst möglich zu machen. So wie jemand seine anderen Sinne schärft, wenn er das Augenlicht verliert, so helfen uns Blockaden auch, uns auf den verbliebenen, nicht blockierten Rest zu fokussieren.
Es ist daher verständlich, dass solche Blockaden nicht gelöst werden können oder dürfen. Kein Heiler wird sich daran die Finger verbrennen wollen, denn am Ende ist der Sinn von Heilung ja, den Klienten auf seinem Weg zu begleiten, nicht seinen Weg zu zerstören.

liebe Grüße - Ralf